Blankenstein, Johanna
Karl-Liebknecht-Straße 10
Geb.-Datum: 24.12.1850
Gestorben am 24. Oktober 1942 im Ghetto Theresienstadt
Verlegedatum: 28.09.2006
Johanna Blankenstein
Johanna Hirsch kommt am 24. Dezember 1850 in Mylin zur Welt. Aus ihrem Leben ist nur wenig bekannt. Sie ist verheiratet, wird jedoch bereits 1870 zur Kriegerwitwe und bezieht eine Versorgungsrente - zuletzt in Höhe von 80,80 Reichsmark. Sie ist Mutter eines Sohnes.
Sie zieht nach Cottbus zu ihrer neun Jahre jüngeren Schwester Amalia Bremel. Der Zeitpunkt des Umzugs ist nicht bekannt. Auch Amalia Bremel ist ab 1916 verwitwet. Gemeinsam leben sie in der Kaiser-Friedrich-Straße 10 (heute: Karl-Liebknecht-Straße). Im Alter von 86 Jahren zieht sie in die Marienstraße 19. Das Haus gehört der jüdischen Familie Schindler und hatte ausschließlich jüdische Mieter. 1940 erfolgt der nächste Umzug, dieses Mal in die Kaiserstraße 5 (heute: Rudolf-Breitscheid-Straße). Im selben Jahr wird gegen Johanna Blankenstein "wegen Nichtanzeige des zusätzl. Vornamen 'Sara' seitens der Ortspolizeibehörde Anzeige erstattet. [...] Eine Bestrafung [sei] bisher nicht erfolgt."
Die Münzstraße 42 war ihr letzter Wohnort in Cottbus. In dem "Judenhaus", in welchem 12 hauptsächlich ältere Jüdinnen und Juden in den Sommermonaten 1942 zusammengepfercht wurden, teilte sie sich eine Wohnung mit Rosa Flanter und Bertha Pakulla. Am 24. August 1942 werden die Bewohnerinnen und Bewohner über Frankfurt/Oder in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Im Deportationszug befanden sich über 750 Menschen, die in das "Altersghetto" Theresienstadt verbracht wurden. Der Zug war seit dem 25. August durch das nordöstliche Deutschland mit Zwischenhalten in Städten Ostpreußens, Pommerns und Brandenburgs gefahren. Nachdem der Zug in Bohusovice angekommen war, mussten die Gefangenen noch drei Kilometer bis ins Ghetto zu Fuß zurücklegen. In Theresienstadt verstirbt Johanna Blankenstein am 24. Oktober 1942 im Alter von 91 Jahren.
Dokumente zu Johanna Blankenstein:
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