Herkunft der Stolpersteine
Stolpersteine sind ein Projekt zur Aufarbeitung der nationalsozialistischen Diktatur. Die Steine sollen an die ermordeten, deportierten und vertriebenen jüdischen Mitbewohner, die Opfer der Euthanasie, an Sinti und Roma, Homosexuelle, politisch Verfolgte und in den Suizid getriebene Menschen erinnern.
Stolpersteine sind kubische Betonsteine, die auf der Oberfläche ein 10 X 10 cm großes Messingschild tragen mit dem Namen, Geburtsjahr und Angaben zum Schicksal des Opfers. Die eingestanzten Angaben zur Person beginnen immer mit der Inschrift »Hier wohnte«. Verlegt werden die Stolpersteine in das Pflaster vor dem letzten freiwilligen Wohnort des Opfers. Die heutigen Nachbarn erfahren auf diese Weise vom Schicksal ihrer ehemaligen Nachbarn. Passanten sollen mit den Augen über die blanke Oberfläche stolpern, stehen bleiben, die Inschrift lesen, innehalten und nachdenken.
Entwickelt wurde das Erinnerungs- und Gedenkprojekt von dem Kölner Künstler Gunter Demnig, als er 1995 erstmals Stolpersteine in die Gehwege von Köln verlegte. Dem vorausgegangen war bereits 1993 die Markierung des Deportationsweges der Sinti und Roma quer durch die Stadt Köln mit einer Farbmarkierung.